Diskursanalyse
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Die Diskursanalyse ist eine Form der Textauswertung. Verglichen bzw. analysiert werden bestimmte Aussagen in Texten zu einem zuvor gewählten Thema – eben der Diskurs. Das Verfahren lässt sich auch auf andere Medien übertragen, so dass die Diskursanalyse sich auch für Liedertexte, Filme, ja sogar Werbung eignet. Häufig fällt bei einer Diskursanalyse sehr viel Material an – deshalb kommt sie seltener in kürzeren Arbeiten während des Studiums zur Anwendung. Zur Hochform läuft eine Diskursanalyse in größeren Abschlussarbeiten auf.
Das ist eine Diskursanalyse
Mit einer Diskursanalyse wird der sogenannte Diskurs wissenschaftlich untersucht – der Begriff bezeichnet die Aussagen, die zu einem bestimmten Thema in einem Medium oder einer Gruppe von Medien getroffen werden. Bei der Analyse geht es vor allem darum, der Entstehung bestimmter Aussagen, ihren Auswirkungen und der gesellschaftlichen Relevanz des Diskurses nachzuspüren.
Ihre Ursprünge hat diese Form der Forschung in den geisteswissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Studiengängen. Ihr Begründer ist der Philosoph Michel Focault. Der französische Experte entwickelte das Verfahren, da er der Meinung war, dass die Wahrnehmung eines Themas und das Sprechen darüber – etwa in der Presse – die Meinungsbildung beeinflusst und damit auch Entwicklungen der Gesellschaft mehr oder weniger formt.
Durch die Analyse von Medien lässt sich ein Diskurs ausmachen, ebenso wie die Praktiken, die dazu führen, dass Realitätswahrnehmung gesamtgesellschaftlich oder für eine bestimmte Zielgruppe gesteuert wird. Die Diskursanalyse ist ein materialintensives Verfahren, dem jedoch eine bestimmte Technik zugrunde liegt – sie führt in wenigen Schritten zum Erfolg.
In 5 Schritten zur perfekten Diskursanalyse
Für Ihre geplante Diskursanalyse können Sie die Auswertung von Wiedergabe und Relevanz des gewählten Themas bzw. Diskurses in nur fünf Schritten durchführen:
- Fragestellung und Diskurs-Thema festlegen
- Diskurs-Ebene definieren
- Material auswählen
- Material analysieren
- Ergebnisse zusammenfassen
Die Auswahl der Fragestellung und des Diskursgegenstands
Ein Thema, dass Sie interessiert, sollte eine für Ihre Diskursanalyse hergeben und auch einen Diskursgegenstand als Ziel Ihrer Untersuchung. Ein denkbares Diskursanalyse Beispiel könnte als Forschungsfrage formulieren: „Wird die Wahrnehmung von Migration durch die Berichterstattung in Zeitungen sichtbar gesteuert?“ Diskursgegenstand ist in diesem Fall die Darstellung der Migration in Printmedien.
Die Bestimmung einer Diskursebene
Ein Diskurs findet auf verschiedenen Ebenen statt – gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und medialen. Sie können sich für den Bereich der Medien als Diskursebene entscheiden und hierbei die Unterebene, den sogenannten Diskurssektor, der gedruckten Medien, den hier spezielle wöchentlich erscheinende Magazine bilden.
Zusammentragen des Materials
Es ist häufig sinnvoll, dass Sie nicht nur Gegenstand und Ebene des Diskurses festlegen, sondern auch eine bestimmte Zeit als Rahmen – einfach um nicht vom Material erschlagen zu werden. Dies kann historisch oder aktuell sein. Dann beginnen Sie damit, Texte zu sammeln, die als „Diskursfragmente“ Teil des Diskurses sind. Die Gesamtheit der Fragmente ist ein sogenannter Diskurs-Strang.
Auswertung des Materials
Sobald Sie genug Material zusammengetragen haben, gehen Sie an die eigentliche Diskursanalyse. Sie untersuchen die strukturellen, formellen und linguistischen Komponenten bei der Entwicklung des Diskurses und sammeln Hinweise darauf, wie der Diskurs vermittelt wird. Sein Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmen wird dadurch fassbarer.
Die Analyse wird in mehreren Schritten ausgeführt:
- Zunächst werten Sie aus, wie weit die Diskursfragmente für Ihre Zwecke relevant sind. Für diese Struktur-Analyse haben Sie zuvor Kriterien definiert.
- Eine darauf folgende Feinanalyse widmet sich einzelnen Elementen – hier können Sie der Frage nachgehen, wie der Diskurs vermittelt wird. Denkbar ist die Textform, neben der Sprache die Einbindung von grafischen Elementen und das Unterstreichen von Aussagen durch die Auswahl begleitender Fotos.
- In einer dritten Phase führen Sie die Erkenntnisse der beiden vorausgegangenen Schritte zusammen. Nun können Sie nachweisen, dass ein Diskurs stattfindet, und auch, wie er ausgerichtet ist.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Im fünften und letzten Schritt der Diskursanalyse formulieren Sie den Erkenntnisgewinn. Sie sollten nun die eingangs gestellte Forschungsfrage auf der Grundlager Ihrer Ergebnisse schlüssig beantworten können und darauf eingehen, wie die sprachliche und anderweitige Vermittlung von Diskurs Wissen und Handeln einer Zielgruppe formt.
Diskursanalyse in der Praxis
Das Erkennen und Verstehen einer Konstruktion von Wirklichkeit ist angesichts der Meinungsbildung jenseits „offizieller“ Medien, durch soziale Netzwerke und zunehmenden Einsatz von KI, heutzutage wichtiger denn je – das Verfahren der kritischen Diskursanalyse nach festen Regeln macht es möglich. Seit der Entwicklung des Verfahrens durch Michel Focault hat sich diese Form der Analyse weiter entwickelt – doch immer geht es darum, die Existenz diskursiver Praktiken in einem Kontext zu beleuchten und ihre Elemente klar definieren zu können.
Die Diskursanalyse als Methode hat längst Bedeutung jenseits der sozialen Fächer gewonnen. Sollten Sie sich für eine Diskursanalyse als Mittel Ihrer Abschlussarbeit entscheiden, kommt damit viel, aber sehr aufschlussreiche Arbeit auf Sie zu.
Bestenfalls haben Sie bereits ein Diskursanalyse Beispiel Hausarbeit in früheren Semestern erarbeitet und haben ein Verständnis dieser Art der Untersuchung, andernfalls können Sie auf Unterstützung Ihres akademischen Betreuers zurückgreifen – oder die Hilfe eines kompetenten Ghostwriters in Anspruch nehmen. Dann fällt Ihnen die Umsetzung der vergleichsweise anspruchsvollen Diskursanalyse leichter – und führt zu den erhofften Noten.